BASEL - 1-12-2025 -- Im fernen Jahr 1987 hat das Schweizer Volk mit 57,8% ein Angebotskonzept
für Reisen mit Bahn und Bus im ganzen Land gutgeheissen. Das Projekt hiess “Bahn und Bus 2000”, denn man wollte bis ins Jahr 2000 dem Auto ein ebenbürtiges Verkehrsmittel gegenüberstellen. Schon damals war es klar, dass die Innenstädte und viele Autobahnen den wachsenden motorisierten Verkehr nicht mehr aufnehmen können.
Die Abstimmung machte den Weg zu landesweiten Ausbauarbeiten frei, wobei man sehr schnell merkte, dass der bewillige Kostenrahmen nicht für alles reicht. Also fand man Mittel und Wege, weniger auszugeben und trotzdem im ganzen Land, zu jeder Stunde ein Zug oder ein Bus zur Verfügung zu stellen und die Reisezeiten zu verkürzen.
Wiederum sind Jahre verstrichen. Die Schweiz ist von 7,2 Mio Einwohnern im Jahre 2000, zu den heutige 9.2 Millionen gewachsen. Aus diesem Grunde hat das Parlament mit den Kantonen die «Idee von 1987» verfeinert … was aber wieder den Kostenrahmen überschritt. Es gilt nun abzuwägen, wo zuerst investiert werden soll.
Dies war auch das Thema des Herbstanlasses in Genf der Lobby des öffentlichen Verkehrs in der Romandie «OUESTRAIL», deren Generalversammlung im Mai in Domodossola stattfand. Präsident Damien Cottier hatte wichtige Referenten aus der Wirtschaft und der Politik eingeladen. Auch der Vertreter des Strassenverkehrs war dabei, denn man will die Probleme gemeinsam und nicht gegeneinander lösen. Von Domodossola her, war auch der ehemalige Präsident des VCO Arturo Lincio im Zug nach Genf gereist.
Anschauungsunterricht, bot in der gleichen Woche die Einweihung der erneuerten regionalen S-Bahn Linien um Basel mit dem 15 Minuten Takt und dem 30 Minuten-Takt für die IC-Züge nach Biel/Bienne und Lausanne. Diese werden nicht in Konkurrenz, sondern in Zusammenarbeit mit Zügen der nationalen SBB und der «privaten» BLS angeboten. Dies alles in enger Zusammenarbeit der fünf beteiligten Kantone, die in Basel durch ihre Regierungsräte vertreten waren.
Für die neuen Angebote wurden in den letzten 6 Jahren Strecken auf Doppelspur ausgebaut und Bahnhöfe kundenfreundlich umgebaut. Das Ein- und Umsteigen zwischen Zügen und Bussen, dem Auto und Velo muss für Alle bequem sein. So fahren Züge wo immer möglich auf dem Perron beim Bahnhofgebäude ab, um Treppen und teure Liftanlagen zu vermeiden. Es wurden auch Vorinvestitionen für weitere neue Angebote getätigt. Wichtig sind die bauliche Qualität und möglichst tiefe Unterhaltskosten.
Für die Einweihung reiste Bundesrat Albert Rösti an, welcher mit launigen Worten
für den sorgsamen Umgang mit den finanziellen Mitteln warb. Investieren ist, so sagte er, ist für eine gute Zukunft in einem wachsenden Land mehr als notwendig. Aber jeder ausgegebene Rappen soll möglichst viel Nutzen für die Bevölkerung und damit auch für die Entwicklung des Landes geben.
Walter Finkbohner

