PIEVE VERGONTE-24-06-2018-In Borgaccio, einem Ortsteil der Gemeinde Pieve Vergonte, südlich der sichtbar erhaltenen Mauerreste, könnten einige archäologische Bauwerke unter der Erde liegen. Am 20.6.2018 präsentierten Präsident Paolo Lampugnani, die Archäologin Michela Babbini und der Forscher Paolo Negri vom Verein der Museen des Ossola an seinem Sitz in Crevoladossola die aussergewöhnliche Sichtung. "Es ist mehr als ein archäologischer Fund, es ist eine Spur, die durch die Betrachtung einer öffentlich zugänglichen Karte, die auf einer Website der Region Piemont sichtbar ist, festgestellt wurde. Diese Spur würde zeigen, was in Borgaccio vergraben sein könnte. Es ist ein rechteckiges Gebäude mit einem Apsidenbereich, der an eine Kirche erinnert. Das einstige Gebäude muss sehr alt sein, denn es gibt keinen Hinweis in den Dokumenten, die uns heute zur Verfügung stehen. Nur eine archäologische Grabung kann uns eine Antwort auf die Datierung geben. Klar ist, dass diese Sichtung aussergewöhnlich ist, weil niemand die Existenz dieser Kirche kannte, die doch von bedeutender Grösse ist. Wir hoffen, schon bald mit der Grabung beginnen zu können. Unterdessen ist auch ein Artikel in Zusammenarbeit mit dem Architekten Paolo Negri entstanden", erklärt Michela Babbini. Die Mauer in der Ortschaft "Borgaccio" in der Gemeinde Pieve Vergonte, die als einziges noch vorhandenes Zeugnis für die Existenz des antiken Dorfes Vergonte-Pietrasanta anerkannt ist, besteht aus einem etwa 20 Meter langen und etwa 3 Meter hohen Abschnitt und sollte die genaue Lage des antiken Dorfes Vergonte - Pietrasanta angeben; dieser Hof wird in der Antike im kaiserlichen ottonischen Diplom von 962 und später von 978, 989 und 1033 als Besitz des Klosters S. Pietro in Ciel d'Oro in Pavia erwähnt. "Der Artikel wird demnächst in der Zeitschrift "Oscellana" erscheinen. DIese interessante Entdeckung betrifft in erster Linie die Kirche, doch gibt sie auch einen Überblick über die Pfarrkirche von Vergonte, den Borgaccio, die Schlösser jener Zeit, den Turm von Villa und die beiden Schlösser von Megolo", fügt der Historiker Paolo Negri hinzu. Solche unveröffentlichten archäologischen Zeugnisse könnten - wenn sie durch Ausgrabungen untersucht werden - einen wichtigen und grundlegenden Beitrag zur Geschichte des frühen Mittelalters im Ossola liefern. Sie könnten aufzeigen, dass Vergonte-Pietrasanta (ebenfalls am Eingang des Anzascatals, mit seinem Gold, das wahrscheinlich seit der Römerzeit bekannt ist, N.d.R.) einst eines der ältesten und neuralgischsten Zentren des Tals gewesen ist.