FORMAZZA-13-08-2018-Formazza feierte den "Nachmittag der Traditionen" mit der Einweihung eines "Dorf Platz" (sic!) in Ponte. Nachdem das Band durchschnitten war folgten die Erklärungen, was es mit der Rune auf sich hat, die nach dem Wappen einer unbekannten Familie aus dem Formazzatal gezeichnet worden ist, genauer gesagt nach dem Holzstück, auf dem zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Valtoggia Bassa die "Hobteller" (Alprechte) festgehalten wurden.
Die Walser verwendeten die Familienwappen, um die Familien zu bezeichnen, und hielten sie über den Haustüren fest. Sie dienten aber auch zur Kennzeichnung der Arbeitsgeräte, der Grabkreuze und wie gesagt, der Regelung der Alprechte auf den "Tesseln". Von den südlichen germanophonen Völkerstämmen sind die Walser noch fast die einzigen, welche derartige Zeichen, auch "Runen" genannt, verwenden. Bei den anderen Stämmen ist dieser Brauch im Mittelalter verschwunden. Einzig in Nordeuropa kommen sie noch vor. Der Begriff Runen kommt vom "Runen-Alphabet", dessen Zeichen als Geheimschrift galten. Der Brauch wurde von Generation zu Generation weiter gegeben. Von seiner Anwendung versprach man sich Glück und Wohlergehen.