GONDO-- Die Alpiq SA mit Sitz in Lausanne ist ein europaweit tätiger Schweizer Energiekonzern, der massgeblich an den Wasserkraftwerken der «Energie Electrique du Simplon» (EES) beteiligt ist. Zusammen mit lokalen Partnern plant Alpiq den Bau einer Photovoltaikanlage oberhalb von Gondo im Gebiet «Alpierung», welches unmittelbar an der Landesgrenze zu Italien liegt. Auf einer Höhe von 2000 bis 2200 Metern über Meer könnte mit bifazialen Solar-Elementen der neuesten Generation für über 5000 Haushalte Strom produziert werden. Die Investitionskosten belaufen sich auf 42 Mio. Schweizer Franken.
Initiant ist Renato Jordan, der selbst aus Gondo stammt und in Brig wohnt. Er war lange Jahre Professor am Kollegium Spiritus Sanctus in Brig und ist ein anerkannter Kunstmaler und Photograph. Zusammen mit Uli Wirz stellte er unter anderem im Palazzo San Francesco in Domodossola aus. In seinem Familienbesitz befindet sich auch das Grundstück für das Solarkraftwerk auf dem Alpjerung.
Bestechend am Projekt ist die ideale Exposition mit einer hervorragenden Sonneneinstrahlung sowohl im Sommer wie auch im Winter. Ausserdem ist es von der Simplonstrasse vom besiedelten Gebiet aus nicht einsehbar und liegt in der Nähe bestehender Stromverteilungsanlagen der EES.
Allerdings sind in der Schweiz Naturschutzorganisationen sehr skeptisch bezüglich des Baus von grossflächigen Photovoltaik-Anlagen und befürworten dezentrale Nutzungsmöglichkeiten auf bestehenden Gebäuden. Mit dem sich abzeichnenden Engpass bei der Elektrizitätsversorgung in den Wintermonaten sind ausgewählte Standorte für diese Form der erneuerbaren Energie aber durchaus denkbar.
Die Alpiq rechnet deshalb mit einer Förderbeitrag von 60% seitens der Eidgenossenschaft und mit der Unterstützung des Kantons Wallis. Die Bauzeit würde drei Jahre betragen, so dass eine vergleichsweise rasche Realisierung möglich wäre. Man kann über den weiteren Verlauf gespannt sein. Was würde wohl meine Grossmutter Maria Carmelina Baulina dazu sagen, die aus Bugliaga/Trasquera stammte und auf der zum Projektstandort angrenzenden «Alpe Vallescia» geboren sein soll?
Eduard Brogli