Wenn die Tage im Februar wieder länger werden, dann wird überall auf beiden Seiten des Simplons Fasnacht gefeiert, jeder nach seiner Art und das ist das Schöne daran. Die Art und Weise wie der Nachbarn feiert entdecken macht nicht nur Freude, sondern hilft sich besser zu verstehen. Nicht umsonst, sagt man ja «Reisen bildet» und dafür muss man nicht in ferne Erdteile reisen.
Im Lötschental oberhalb des Rhonetals, wird seit Jahrhunderten der Brauch des «Tschäggeten» gepflegt, dessen Sinn auch das Vertreiben der bösen Geister der zu Ende gehenden dunkeln Jahreszeit ist. Währenddem im Domdossola der grosse Fasnachtsumzug mit vielen farbigen Masken und Kostümen der alten Tradition der Schlüsselübergabe des Sindaco an die jungen Masken «Togn und Cia» feiert und in den Plätzen Polenta gekocht wird, gehen im Lötschental die dunklen in Fellen gekleideten Gestalten der «Tschäggeten» um. Mit ihren holzgeschnittenen Masken flössen sollen sie den bösen Geistern Angst einjagen: Mit ihren langen Haaren und den Glocken am Gurt rennen sie durch die engen Gassen. Die ist einzigartiges, besonderes Schauspiel.
Am Samstag, dem 10. Februar um 14.30 Uhr finden sich dann alle zu einem Umzug in Wiler, dem Hauptort des Lötschentals auf 1419 müM. Zusammen mit «Guggenmusiken», den «Emaillés aus Evolène» und den «Aare Tüfeln» sind sie der Höhepunkt der Lötschentaler Fasnacht die vom 8. bis zum 13. Februar dauert.
Nota bene: Der «Carnevale in Domodossola” findet vom Samstag, dem 3. Februar bis am 13. Februar 2024 statt.
Walter Finkbohner
Foto: «Valais tourisme»