Im nahen Italien ist ein kleiner Streit ausgebrochen: Wo wurde weltweit zum ersten Male elektrische Wechselstrom-Energie über längere Strecken vom Kraftwerk zum Verbraucher transportiert?
Ausserhalb von Rom, in Tivoli, wurde 1932 eine Gedenktafel angebracht, auf welcher an die «weltweit» erste längere Wechselstromübertragung in die heilige Stadt erinnert wird. Aber war es tatsächlich die erste Übertragungsleitungen mit der neuen Stromart «Wechselstrom»?
Nein sagen findige Historiker: Sie haben herausgefunden, dass nur einige Monate vor der Inbetriebnahme der Wechselstrom Leitung von Tivoli nach Rom, bereits im Ossola ein mit Wasser aus dem Val Grande betriebenes Kraftwerklein, in Cossogno, den Wechselstrom bis nach Verbania lieferte.
Der Schweizer Unternehmen und Elektroingenieur Karl Konrad Sutermeister, geboren 1847 in Luzern, hatte die Idee dazu und liess das noch heute bestehende kleine Kraftwerk bauen: die Weltneuheit am Fusse des Simplons.
Sutermeister verbrachte sein Leben rund um den Lago Maggiore und war auch einer der Mitbegründer der «Banca Popolare di Intra». Die «Ossolani» schätzten den «Svizzero» so sehr, dass sie den «Karl» in «Carlo» umtauften – ein schweizerischer Unternehmer und Mitbürger, der überall beliebt war.
Walter Finkbohner