Am Himmel über Sitten sieht man immer wieder ein silbernes Motor-Flugzeug, welches beinahe lautlos dahingleitet. Es handelt sich um das «Bristell B23» Schulflugzeug, welches von der Walliser Firma H55 mit einem speziell dafür entwickelten, revolutionären Elektromotor ausgerüstet wurde. Hinter diesem Erfolg steht eine langjährige Entwicklungsarbeit, die auf den spektakulären Weltrundflug des Solarfliegers «Solar Impulse» zurück geht. Ein Teil des Teams dieses Pionierfliegers hat nun das erste Schulflugzeug zur kommerziellen Serienreife gebracht.
Der Typ «Bristell B23» ist dabei nur der Anfang. Mit seiner Spannweite von etwas über 9 Metern und einer Länge von 6,58 Metern erreicht der Flieger eine maximale Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometer bei einer Flugdauer von 60 Minuten zuzüglich ausreichender Reserve.
Der Weg zu Entwicklung von international zertifizierten, sauberen, leisen, sicheren aber auch wirtschaftlich arbeitenden elektrischen Antriebssystemen für die Luftfahrtindustrie war nicht einfach. Das Fachwissen und der Glaube an die Machbarkeit von mit sauberer Elektrizität angetriebenen Flugzeugen führte zu diesen ersten Erfolgen. Dazu gehört auch das speziell entwickelte kompakte Energiespeichersystem EPS -die Batterien- welches neben dem leistungsfähigen Motor speziell für die Luftfahrt entwickelt wurde.
Dieser erste Erfolg, lässt die Verantwortlichen der Firma H55 nicht ruhen und
Projekte für grössere Flugzeuge sind bereits in Bearbeitung. Auch eine finanzielle Beteiligung der kanadischen Provinz Quebec ist in den Bereich des Möglichen gerückt.
Walter Finkbohner
PHOTO: Die Bristell Energie will vom Wallis aus die e-mobile Luftfahrt erobern. (Bild:Anna Pizzolante / H55)