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Im nahen Italien wird viel über die Politik gestritten und in den Medien nehmen die «Unglücksfälle und Verbrechen» gegen 50% der Nachrichten ein. Besonders im Fernsehen, dem Hauptmedium in Italien, wird ausgiebig über die polizeilichen und richterlichen Fälle zwischen den Alpen und Sizilien berichtet.

In diesen Tagen sind aber die grossen Verspätungen der Pendlerzüge und der 300 km/h schnellen Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Mailand und Rom ins Visier geraten. Auch hier kam es zu grossen Verspätungen. Man vermutet dahinter

eventuelle Sabotage von Gruppen welche die Regierung destabilisieren wollen. Schuld seien auch die 1200 Baustellen längs dem Schienennetz, auf welchem 10'000 Züge verkehren. Dies seien zu viele Züge meint man, aber ein Blick auf die kleine Schweiz zeigt, dass sogar die SBB täglich 11'400 Züge betreibt. Dazu kommen noch die vielen Züge der Privatbahnen.

Bisher nahm das italienische Publikum den öffentlichen Verkehr mit seinen Verspätungen achselzuckend zur Kenntnis.

Dies hat sich aber geändert, denn gerade am Beispiel der sommerlichen Sperrung der Simplonstrecke, laufen die Gemeinden südlich des Simplon-Bahntunnels in den Medien und bei der Politik Sturm. Die Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VCO) hat im vergangenen Sommer schmerzlich erfahren müssen, dass die Ausgaben der Bahnkunden aus dem Norden (der Schweiz) aber auch von Süden (Mailand) fehlten. Es geht um rund 20% der Einnahmen in der Gastronomie, der Verkaufsläden und der Hotellerie; ein grosser finanzieller Einbruch, der auf das Konto der gesperrten Simplon Bahnachse geht.

Zusammen mit den Gemeinden und Städten protestieren auch die wichtige Handelskammer und die Provinz VCO beim Infrastrukturbetreiber der italienischen Bahnen und Trenitalia, welche der Streckenschliessung zustimmten. Die Busersatzdienste sind kein Ersatz für die Züge, was der aufmerksame Beobachter nur bestätigen kann.

Für die nächsten Jahre stehen weitere totale Streckensperrungen inmitten der Sommermonate auf dem Programm, währenddem in der Schweiz das Reiseangebot mit Arbeiten am zweiten Geleise im Betrieb und mit Ausweichstrecken auf der Schiene aufrechterhalten wird. Dass aber internationale Strecken vollständig auf Bus umgestellt werden, ist undenkbar. Zu gross wäre der Schaden für die Volkswirtschaft.

Wie heisst es so schön? Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Die SBB und die italienischen Bahnen können Lösungen finden, auch wenn es in Italien nicht einfach sein wird.  Man muss es nur wollen, zum Wohle der Fahrgäste, der Wirtschaft aber auch der beiden Bahnen, die so nur Verluste produzieren.

Walter Finkbohner