BELLINZONA-10-10-2017- Der Bartgeier wird in den Alpen wieder heimisch. Vor hundert Jahren wurde er von der Bergbevölkerung verfolgt bis zur Ausrottung. Jetzt erhält der grösste europäische Raubvogel ein zweites Leben. Vor gut zehn Jahren haben Spezialisten damit begonnen, ihn wieder anzusiedeln. Mit Erfolg: letztes Jahr sind bereits dreissig Jungvögel in Freiheit ausgeschlüpft - so viele wie noch nie zuvor. Gemäss Zählung der Stiftung Pro Bartgeier leben dreizehn davon in den Schweizer Alpen, acht je in Italien und Frankreich und einer in Österreich. Letztes Jahr wurde ein Pärchen auch im Naturschutzgebiet von Belvedere bei Macugnaga gesichtet.
Die Bestrebung zur Repopulation der Bartgeier begann in den 90er Jahren und hat von den neuen Schutzbestrebungen für Steinböcke und Huftiere profitiert, welche seine Hauptnahrung sind. Er jagt keine lebendigen Beutetiere, sondern ernährt sich vom Aas, dessen Knochen er zertrümmert. Er war niemals eine Gefahr für die Haustiere, auch wenn seine Masse - ein Meter Länge, bis zu 270 cm Spannweite und 7 kg Gewicht - samt Schnabel und Krallen ihn zum Raubtier machen.