1

  • Ralpin-Verhandlungen: Weniger Entlassungen, aber weiterhin Unsicherheit

    Ralpin-Verhandlungen: Weniger Entlassungen, aber weiterhin Unsicherheit

  • Erneute Polarlichter erwartet: Sonnensturm lässt Himmel weltweit leuchten“

    Erneute Polarlichter erwartet: Sonnensturm lässt Himmel weltweit leuchten“

  • Blatten im Lötschental: Der Wiederaufbau ist möglich

    Blatten im Lötschental: Der Wiederaufbau ist möglich

  • Nur noch 48 Tage bis Weihnachten: Craveggia wird zum Weihnachtsdorf

    Nur noch 48 Tage bis Weihnachten: Craveggia wird zum Weihnachtsdorf

  • Domodossola und Toceno glänzen: Bergtourismus im Piemont wächst weiter

    Domodossola und Toceno glänzen: Bergtourismus im Piemont wächst weiter

  • Kongress im «Centro Svizzero» Milano: Mehr öV südlich des Simplons

    Kongress im «Centro Svizzero» Milano: Mehr öV südlich des Simplons

  • Lichterglanz am Lago Maggiore: Verbania feiert Weihnachten 43 Tage lang

    Lichterglanz am Lago Maggiore: Verbania feiert Weihnachten 43 Tage lang

  • „Die weiße Arena“ in Graubünden: Drei Gemeinden erwerben ein riesiges Resort

    „Die weiße Arena“ in Graubünden: Drei Gemeinden erwerben ein riesiges Resort

  • Vor 750 Jahren überquerte Papst Gregor X. den Simplonpass

    Vor 750 Jahren überquerte Papst Gregor X. den Simplonpass

  • Stresa bereitet sich auf den Winter vor: Events von Dezember bis Februar

    Stresa bereitet sich auf den Winter vor: Events von Dezember bis Februar

  • 50 Jahre seit dem Übergang von Papst Gregor X über den Simplon

    50 Jahre seit dem Übergang von Papst Gregor X über den Simplon

  • Besichtigung der historischen Wasserkraftanlage in Pallanzeno am 25. Oktober

    Besichtigung der historischen Wasserkraftanlage in Pallanzeno am 25. Oktober

Schermata 2024 02 05 alle 07.18.25

Die italienischen Tourismusministerin Santaché beklagte sich im Dezember

des vergangenen Jahres bitterlich, dass die besten Hotelfachschulen der Welt nicht

in Italien sondern in der Schweiz die Elite der Hotellerie ausbilden. Sie meinte, dass die Schweiz wohl die beste Schokolade herstelle, dass aber die beste Empfangskultur Italien gehöre.

Warum auch nicht, aber ohne «Fleiss kein Preis».

Und gerade hier hat die kleine Schweiz bereits beim Aufkommen des Welt-Tourismus im vorletzten Jahrhundert -rund ab 1870- gerade in Italien viel erreicht und Massstäbe gesetzt.  Die grossen Schweizer Hoteliers  Franz Josef Bucher, Alberto Hassler, Gerardo Kraft und Cesar Ritz eröffneten und führten in Rom, Catania, Firenze, Torino, Sestri Ponente und Bellagio Grand-Hotels  die zu den Weltbesten gehörten und viel zu einer exquisiten Gastfreundschaft im «Bel Paese» beitragen haben.

Wie der Hotel König Cesar Ritz, sind auch Alexander und Catharina Seiler Oberwalliser aus dem Goms. Beide waren im Hotelgewerbe Autodidakten, doch lernten sie schnell, wie man Gäste aus der weiten Welt zufrieden stellt. Bereits 1853 pachteten sie die einzige Herberge in Zermatt mit 12 Betten, denn sie hatten den internationalen touristischen Wert des verschlafenen Bergdorfes unter dem Matterhorn erkannt. Sie beobachteten und achteten die Wünsche der Touristen und bauten ihr Angebot Schritt um Schritt aus. Natürlich informierten sie sich über die Geheimnisse der Hotelführung und der modernen Standards. Bereits 1895 konnten sie 1200 Betten in eigenen oder gepachteten Hotels in Zermatt und am Rhonegletscher anbieten. Sie engagierten sich für den Bau von Telegrafenleitungen und der Eisenbahn nach Zermatt: Sie wussten, dass sich der Tourismus und die Wirtschaft nur mit guten Infrastrukturen entwickeln kann.

Das Geheimnis des ihres Erfolges waren die perfekten Dienstleistungen im Zimmer, Küche und Keller. Zu den Gästen pflegten sie eine ehrliche Freundschaft. Heute nennt sich dies «Kundenbindung», aber oft ist sie nicht mehr als ein blutleeres Schlagwort im elektronischen Kontakt mit den Gästen.

Die Verlagsreihe «Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik» hat ein seinen neusten Band dem Hotelpionier Ehepaar Seiler gewidmet und zwar unter dem Titel: «Von einfachen Herbergen zu stilvollen Grand-Hotels in Zermatt und Gletsch». Autoren sind Stephan Seiler, ein Urenkel von Alexander Seiler, der auf bisher unveröffentlichte Dokumente zurückgreifen konnte und der bekannte Prof. Joseph Jung, der die landesweite Bedeutung der Seilers in den wirtschaftsgeschichtlichen Kontext einordnet. Es entstand dabei eine interessante und sehr lesenswerte Biografie.

Buchhinweis 

Stephan Seiler: «Alexander und Catharina Seiler. Von einfachen Herbergen zu stilvollen Grand Hotels in Zermatt und Gletsch», mit einer Einleitung von Joseph Jung, Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, Band 122, hrsg. vom Verein für wirtschaftshistorische Studien, Zürich 2024. 

168 Seiten, 90 Bilder, 2 Graphiken, Stammbaum 33 Franken
Bestellung: https://pioniere.ch/produkt/band-122 

 

 Walter Finkbohner