14-8-2025 -- Am 28. Mai 2025 wurde das Dorf Blatten im Lötschental fast vollständig durch einen Fels- und Gletscherabsturz ausgelöscht. Ein bis 100 Meter dicke Schicht aus Felsen, Eis und Sand liegt über den 130 Häusern. Nur 10% blieben unversehrt. Unglaublich was passierte, die Menschen haben ihr Heim und das ganze Hab’und Gut verloren. Zum Glück wurde die Bevölkerung rechtzeitig evakuiert, auch wenn ein Hirte bis heute als vermisst gilt.
Die Lötschentaler sind harte Leute und sie wollen spätestens 2030 mit dem Aufbau ihres Dorfes an einer sichern Stelle beginnen. Dank einer grossen Welle der Solidarität in der ganzen Schweiz, gilt die finanzielle Situation für den Wiederaufbau
zu einem grossen Teil gesichert.
Bis dahin will das Lötschental aber weiterhin das «Magische Tal» für Touristen aus aller Welt bleiben. Man will keinen Katastrophen-Tourismus ansprechen, sondern
dank den intakten Dörfern und dem grossen Wanderwegnetz, den Bikerwegen
und der Luftseil- und der Sesselbahn (bis auf 2113 müM). zur Lauchernalp/Stafel ins Tal und auf die Alpen zurückholen.
Vom morgen früh bis um 22.57 fährt zu jeder Stunde ein Postauto ab dem Bahnhof Goppenstein, mit direkten Zügen von Domodossola/Brig und Spiez-Bern, zum heutigen Strassenende nach Wiler (1421 müM). Von dort aus wurde ein «Wanderbus» hinauf auf die Kummenalp, zum Gasthaus auf 2000 müM eingerichtet.
Mit anderen Worten, man kann auch ohne Auto ins Lötschental fahren und dort nach Herzenslust wandern oder Biken.
Da die Zahl der Hotelbetten durch die Zerstörung von drei Hotels um ein Drittel gesunken ist, macht das Verkehrsbüro zurzeit in der ganzen Schweiz Werbung für den Tagestourismus aus dem Schweizer Mittellland. Bern ist nur 90 Minuten und Zürich und Basel 150 Minuten entfernt.
Das Lötschental ist von der Sonne verwöhnt und die Wandersaison auf den gut gepflegten und signalisierten Wegen geht weit in den Herbst hinein, wie natürlich auch die Bike-Pisten, die man mit der Luftsteilbahn erreicht.
Für den Winter denkt Tourismus Direktor Mathias Fleischmann auch an Pop-Up
Hotels, welche die Jahre bis zum Neubau des Dorfes Blatten überbrücken. Am Mut zur Ausführung von soliden aber ungewohnten Projekten fehlt es den Menschen im schönen Hochtal nicht.
Walter Finkbohner